Reparatur und Restaurierung

In der heutigen Zeit zwar nicht mehr sehr populär, ich versuche es trotzdem immer wieder: alte Lautsprecher oder HiFi-Geräte muss man nicht gleich entsorgen, wenn irgendetwas nicht mehr funktioniert.

 

Häufigstes Beispiel: Lautsprecherchassis aus den 80er- und 90er-Jahren hatten oft eine Sicke (das ist das Verbindungsteil zwischen Membran und Korb des Lautsprechers) aus Schaumstoff. Diese hat nach Verlust der Weichmacher und durch die ständige Bewegung eine Lebensdauer von vielleicht 15 Jahren, dann bröselt's. Diese Sicken kann man aber (wenn man es kann und die entsprechende Ausrüstung hat) durch Neuteile ersetzen und den Speaker dann wieder 15 Jahre lang betreiben.

 

Auch ein lohnendes Objekt ist oft ein alter Fund vom Dachboden. Klassiker: ein Plattenspieler aus den 70ern, 15 Kilo schwer und alles mechanisch. Genau da liegt oft das Problem und gleichzeitig der Segen. Das Öl im Tellerlager verharzt und schon jault es jämmerlich, die Nadel kratzt ohne Ende und etliches mehr. Oft reicht schon eine gründliche Reinigung, der Austausch von ein paar Cent-Artikeln und der gute, alte Thorens, Dual oder Lenco spielt wieder richtig gut.

 

Bei elektronischen Komponenten gibt es auch einiges, was repariert werden kann. Kratzende Lautstärkepotentiometer, dunkel bleibende Anzeigenbeleuchtungen, streikende Ausgangsrelais bei Endstufen usw. Oft wird dann ein Verstärker, der 1980 um die 2000 DM gekostet hat zugunsten eines neuen 300-€-Verstärkers auf den Müll gebracht, obwohl die Reparatur u.U. sehr viel günstiger kommt und das alte Gerät durchaus mit dem Neueren mithalten könnte. Natürlich gibt es bei der Rentabilität irgendwo schon eine Grenze, ab der es nicht mehr sinnvoll ist, aber mein Motto ist: solange es beim einschalten nicht raucht, kann es nicht so schlimm sein...

 

Wenn Sie so einen Patienten im Keller stehen haben, fragen Sie einfach mal nach, was eine Reparatur kosten würde, vielleicht ist es ja doch interessant, das alte Schätzchen wieder herzurichten.